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Europäischer Austausch steht unter dem Aspekt immer restriktiverer Züchterforderungen

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Bio-Handel muss mehr hinter Bio-Züchtung stehen

Welche Schritte muss der Handel gehen, um mehr Lebensmittel aus ökologischer Pflanzenzüchtung anzubieten? Dies diskutierten vier Geschäftsführer aus dem Bio- Großhandel und Lebensmittelhandel im Rahmen der Züchtungs- und Sortentage des ökologischen Saatgutanbieters Bingenheimer Saatgut am 1.8.18 in Echzell. Aktuell ist in der Bio-Landwirtschaft nur vorgeschrieben, dass das Saatgut ökologisch vermehrt, aber nicht ökologisch gezüchtet sein muss. Sascha Damaschun Geschäftsführer des Großhandels Bodan schätzte, dass nur 20 – 30 % der Produkte in ihrem Sortiment für Naturkost in Deutschland öko-gezüchtet seien. Da den meisten Verbrauchern die Bedeutung von ökologischer Züchtung noch nicht bewusst sei, müsse der Bio-Handel eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit leisten - am besten direkt im Verkaufsraum, so Merle Koomans van den Dries („Odin“, Niederlande). Das Label „bioverita – Bio von Anfang an“ helfe auch bei der Kennzeichnung von Öko-Sorten. Aus dem Publikum der Veranstaltung wurde kritisiert, dass der Handel zu wenig thematisiere, wie viele Hybrid-Sorten statt samenfesten Sorten verwendet werden aus Sorge vor einem schlechten Image. Alle der anwesenden BIO-Händler unterstützen bereits die ökologische Züchtung finanziell; Naturata in Luxemburg spendet beispielsweise 0,3 % ihres Umsatzes bei Obst und Gemüse an die Kultursaat-Züchtung, so Geschäftsführer Änder Schanck. Ebenso wichtig seien aber auch höhere Erzeugerpreise für Produkte aus Öko-Zucht, um die höhere Qualität zu honorieren und mögliche Ertragsverluste im Vergleich zu Hybriden auszugleichen. Ändert sich das nicht, würden zu wenige GärtnerInnen und BäuerInnen auf Bio-Sorten umstellen. Außerdem wurde gefordert (von wem?), dass sich sowohl die Bio-Verbände als auch der Handel konsequenter für die ökologische Züchtung einsetzen müssten, indem beispielsweise nur noch ökologisch gezüchtete Sorten bei BIO-Lebensmitteln zugelassen würden oder Dumpingpreise in Supermärkten verhindert würden.