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Einspruch gegen Patent auf Mais mit altbekannten Eigenschaften

Patentrecherche zeigt alarmierende neue Fälle von Patenten auf Saatgut


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Neues Patentgesetz in Österreich: Klares Signal gegen Patente auf Saatgut

Zufällige Mutationen sind vom Patentschutz ausgenommen


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10.03.2005 09:17 Alter: 19 yrs
Kategorie: IG Nachbau Bauernstimme

Linda wird zum Medienstar

Das vermeindliche Ende der bekannten Kartoffelsorte sorgt in der Presse für Furore und mobilisiert Menschen


"Abschied von Linda: Das Ende vom guten Geschmack?", so überschrieben die Kieler Nachrichten ihren Artikel über das drohende Ende der Kartoffelsorte Linda. Das norddeutsche Blatt ist nur eins von vielen die sich ausführlich damit befassten, dass der Pflanzenzüchter Europlant plötzlich und unerwartet die Zulassung für eine der beliebtesten Kartoffelsorten Deutschlands zurückgezogen hat (auch die Bauernstimme 2/05 berichtete). Presse, Funk und Fernsehen geraten heutzutage nicht mehr oft in Aufruhr, wenn es um landwirtschaftliche Themen geht, doch Linda macht Schlagzeilen. Ihr erzwungener Abgang ärgert nicht nur Bäuerinnen und Bauern sondern auch die Verbraucherschaft, zumindest nördlich des Knödeläquators. Beispielhaft ist eine Leserzuschrift ans Hamburger Abendblatt: "Vielen Dank für Ihr Plädoyer für "Linda". Es gibt keine bessere, so gut schmeckende Kartoffel. Warum sie aus dem Verkehr gezogen werden soll, ist nicht nachvollziehbar - oder doch: Es geht ums Geld. Ich hoffe nur, es gibt genügend Bauern, die weiter Linda anbauen." Die Hamburger Morgenpost sammelte Kommentare auf einem Hamburger Wochenmarkt - unter anderem diese: "Ich kann nicht glauben, dass man ein Nahrungsmittel einfach vom Markt nehmen kann. Das ist doch krank." So verwundert es auch nicht, dass im Linda-Freundeskreis den Bauer Karsten Ellenberg, die AbL und die IG Nachbau ins Leben gerufen haben, mindestens genauso viele Verbraucherinnen und Verbraucher vertreten sind wie Bäuerinnen und Bauern. Und Aktionen, wie die einiger bäuerlicher Linda-Freunde gemeinsam mit der Verbraucherzentrale am 19. 2. in der Fußgängerzone der Hamburger Innenstadt, machen Mut durchzuhalten. Denn viel Aufsehen und Zuspruch erlebte die "wandelnde Linda" mit frischgekochten Kostproben der tollen Knolle, der "Ein-Herz-für-Linda"-Kartoffelwaffeln backende Spitzenkoch und deren Mitstreiterinnen und Mitstreiter am Stand. Viele der angesprochenen Verbraucherinnen und Verbraucher wussten sofort, worum es bei der Geschichte geht, entrüsteten sich über das Gebahren der Züchter und waren gerne bereit für den Erhalt der Linda zu unterschreiben. Mitinitiator und Bioland-Bauer Dieter Dreyer war am Nachmittag denn auch rundum zufrieden mit rund 1.000 Unterschriften und vielen guten Gesprächen: "Es ist doch ein echtes Novum, dass sich die Leute für eine Kartoffelsorte einsetzen." Einer allerdings wollte nicht unterschreiben obwohl er wohl extra aus Lüneburg angereist war, um die Aktion in Augenschein zu nehmen: Jörg Renatus, Vertreter des Linda-Züchters Europlant, ließ es sich nicht nehmen, vor Ort in die Diskussion einzusteigen. In Zeiten von Tiefkühlfritten und Kartoffelbreipulver hatte wohl auch Europlant nicht damit gerechnet, das Verbraucherinnen und Verbraucher protestieren, wenn die Linda ersetzt werden soll. Ungewollt haben sie ihrem Auslaufmodell nun zu einer Publicity verholfen, die ihr aus-dem-Verkehr-ziehen noch einmal schwieriger macht. Egal ob sie wirklich besser schmeckt als alle die, die ihre Nachfolge antreten sollen oder ob es nur die Sentimentalität ist, der Gedanke "an glückliche Kindertage, als ich vom frischgemachten Kartoffelsalat naschen durfte", wie ein Kommentator des Hamburger Abendblattes angedenk der Linda schreibt, sie bleibt auch durch die jetzige Berichterstattung die bekannteste Kartoffelsorte. Wie ungeschickt von Europlant, sie Bauern und Verbrauchern per Zwangsmaßnahme nehmen zu wollen anstatt zu versuchen mit dem angeblich ja so reichlich vorhandenem Ersatz zu überzeugen. Doch sollte es tatsächlich so sein, dass es geschmacklich nichts Besseres gibt, so ist das ein weiteres Armutszeugnis für den Züchter. Waren etwa die Zuchtziele der vergangenen Jahre etwa doch eher Masse statt Klasse?

IG Nachbau International

Eine Delegation von Nachbaugebührengegnern reiste zum Europäischen Parlament nach Brüssel

Erstaunen wenn nicht gar Entsetzten über die Entwicklungen rund um die Nachbaugebühren in Deutschland offenbarten die Abgeordneten des Agrarausschusses des Europäischen Parlamentes in einer Anhörung. Diese fand statt auf Initiative des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf. Eingeladen waren auch die Sprecher und Anwälte der Interessengemeinschaft gegen die Nachbaugebühren und Nachbaugesetze. Die beiden Anwälte Matthias Miersch und Rolf Wilhelms erhielten Rederecht und ihre Ausführungen waren es, die die EU-Parlamentarier aufhorchen ließen. Eine juristische Auseinandersetzung um die Nachbaugebühren, die auch noch in so einer Schärfe geführt wird, gibt es wohl offensichtlich nur einmal in Europa - in Deutschland. Wie es scheint versuchen nur bei uns die Pflanzenzüchter über eine Gemeinschaftsorganisation (die Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH, STV) genaue Auskunft über die ackerbaulichen Gepflogenheiten der Bäuerinnen und Bauern auszukundschaften, um dann Nachbaugebühren zu kassieren. In den anderen EU-Staaten scheint es nach wie vor entweder andere Modelle und Lösungen oder gar keine nationale Umsetzung der EU-Gesetzesvorlage und somit auch keine Nachbaugebühren zu geben. Gewissheit soll ein Fragenkatalog zu genau diesen Vermutungen geben, der der EU-Kommission auf Beschluss des Agrarausschusses nun zur Beantwortung vorgelegt wird. Es ist anzunehmen, das die Antworten der Kommission die großen Unterschiede innerhalb Europas aufzeigen werden, daraus folgt die Frage, wie die Politiker solche Ungleichbehandlungen zu verändern gedenken.